Narbenbehandlung
Ob eine Narbe langfristig schön (=unauffällig) wird, ist leider nur zum Teil von Anfang an beeinflussbar. Gerade bei der Entfernung von Hauttumoren ist es offensichtlich, dass die Stelle nach der Entfernung von Haut nicht immer spannungsfrei mit kosmetischer Naht verschlossen werden kann. Häufig entstehen bei starker Spannung und/oder Belastung (z.B. auf dem Rücken) breite Narben, was auch später nicht mehr zu beeinflussen ist.
Aber es gibt auch krankhafte Narbenbildungen: die hypertrophen Narben und die Keloide.
Eine hypertrophe Narbe bedeutet: Das Narbengewebe vermehrt sich in den Wochen nach der OP übermäßig, ist oft rot und juckt, bleibt aber auf das OP-Gebiet beschränkt. Diese Veranlagung zur Bildung hypertropher Narben ist genetisch vererbt und häufig auf bestimmte Gebiete beschränkt. Häufig betroffen ist der Brust-Schulterbereich.
Keloide sind über das OP-Gebiet hinaus und manchmal auch spontan entstehende, bizarre Narbenwucherungen, die gelegentlich zu Funktionseinschränkungen führen können. Bevorzugt betroffen ist hier der farbige und asiatische Hauttyp. Häufig sieht man diesen krankhaften Narbentyp auch nach Verbrennungen.
Therapie
Was kann man tun, wenn die Narbe trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dick und wulstig wird? Zunächst einmal: keine Panik wenn in der ersten Zeit nach einer OP die Narbe noch rot und derb ist. Eine Narbe braucht ihre Zeit und gilt bis zu 2 Jahre lang noch als junge Narbe. Das Vermeiden von intensiver UV-Strahlung in den ersten Wochen und tägliches sanftes Massieren der Narbe (entweder mit normaler Hautpflege-Creme oder Silikongel) sind gute Erstmaßnahmen in den ersten 2-6 Monaten. Bei Problemnarben kommen dann im weiteren Verlauf das Unterspritzen von Kortison-Kristallsuspension und Vereisungsbehandlungen ca. alle 4 Wochen zur Anwendung.